„DRK wichtige Stütze im Kreis Coesfeld“
Im Rettungsdienst, beim Betrieb von der Kindertageseinrichtung oder bei der Betreuung und Integration von Flüchtlingen, in allen Bereichen ist der DRK-Kreisverband Coesfeld nicht wegzudenken. Für den DRK-Kreisverband bedeutet das umfangreiche Engagement aber auch, dass es mit einer Vielzahl von Problemen konfrontiert ist. Hierzu gehört der Fachkräftemangel bei den Erzieherinnen und Erziehern ebenso wie die hohen Flüchtlingszahlen. Um einen Einblick in die aktuelle Situation zu bekommen, traf sich der hiesige CDU-Landtagsabgeordnete Dietmar Panske zu einem Austausch mit dem Vorstand des DRK-Kreisverbandes Christoph Schlütermann.
„Im gesamten Kreis Coesfeld betreiben wir als Kreisverband zusammen mit den Ortsverbänden des DRK gut 46 KITA-Einrichtungen, mit weiteren in Planung. Daher trifft uns auch der Fachkräftemangel in dieser Stelle besonders hart. Schon jetzt fehlen uns gut 20 Erzieherinnen und Erzieher für unsere Einrichtungen. Mit den geplanten Einrichtungen werden uns aber perspektivisch knapp 100 Fachkräfte fehlen. Daher sind wir besonders froh, dass das Land NRW auch das Förderprogramm zur Einstellung von Alltagshelfern verlängert hat. Damit können wir unsere Erzieherinnen und Erzieher spürbar entlasten“, erläuterte Schlütermann die Situation. „Dabei haben wir im Kreis Coesfeld mit die beste Versorgungsquote bei der Betreuung unserer Kinder im ganzen Land. Es ist schon beeindruckend, wie schnell und in welcher Qualität in den letzten Jahren in den Städten und Gemeinden neue KITA-Einrichtungen entstanden sind.“ Dennoch dürfe bei der Frage nach mehr Fachpersonal nicht nachgelassen werden.
Eine Einschätzung, die auch vom Landtagsabgeordneten Dietmar Panske geteilt wurde. „Nie zuvor gab es so viele Beschäftigte in den Kindertageseinrichtungen und der Kindertagespflege wie aktuell. Jedoch hatten wir noch nie einen so hohen Bedarf an Kita-Plätzen. Der allgemeine Arbeitskräfte- und Fachkräftemangel ist daher auch in diesen Bereichen deutlich zu spüren und wird sich aller Voraussicht nach weiter zuspitzen. Das ist umso problematischer, da gerade hier essenzielle Grundlagen für die Entwicklung unserer Kinder gelegt werden.“
Zwar gebe es keine schnelle Musterlösung für das Fachkräfteproblem, dennoch würden in Düsseldorf alle Hebel in Bewegung gesetzt, die die Kita-Einrichtungen unterstützen können, versicherte der CDU-Abgeordnete. „Mit mehr Quereinsteigern, erleichterter Anerkennung ausländischer Berufsabschlüsse und dem weiteren Ausbau des Studien- und Ausbildungsangebots in Erziehungsberufen sowie der praxisintegrierten Ausbildung wollen wir den massiven Fachkräftemangel zumindest etwas lindern. Insgesamt werden wir bei diesem Thema aber einen langen Atem brauchen, da die zugrundeliegenden Probleme nicht in einem Sprint sondern nur in einem Marathon gelöst werden können.“
Einen solchen langen Atem bräuchte man genauso bei der anderen großen Mammutaufgabe, der Versorgung und Integration der Flüchtlinge, war sich Schlütermann sicher. „Der Umgang mit den zu uns kommenden Flüchtlingen wird für unsere Gesellschaft eine Daueraufgabe bleiben. Eine gelingende Integration dieser Menschen liegt dabei in unser aller Interesse. Als DRK versuchen wir an dieser Stelle zu unterstützen. So ist die Migrationsberatung vor bald zehn Jahren Teil unseres Tätigkeitsfeldes wurde. Schon als die Flüchtlingszahlen im Jahr 2015 rapide zunahmen, leisteten wir Pionierarbeit und betrieben sämtliche Landesnotunterkünfte für Flüchtlinge in unserem Kreis. Da es absehbar gewesen ist, dass die Aufgaben größer werden, reagierten wir abermals und erweiterten die Flüchtlingsarbeit, indem die Fachstelle Integration aufgebaut wurde. Diese Fachstelle enthält nun zusätzlich eine Integrationsagentur. Unermüdlich verfolgen wir das Ziel, Teil der Lösung im Integrationsprozess zu sein.“
Man müsse sich über die Integration der Flüchtlinge Gedanken machen, die jetzt zu uns kommen aber auch die schon lange hier sind, war sich Panske, der unter anderem integrationspolitischer Sprecher der CDU-Landtagsfraktion ist, sicher. „Der beste und schnellste Weg für Menschen sich in unsere Gesellschaft zu integrieren, ist neben dem Erlernen der deutschen Sprache die Arbeit. Mit unserer im letzten Jahr verabschiedeten Aachener Erklärung haben wir dafür die ersten Weichen gestellt. Wir wollen das Potential der Menschen nutzen, die in den letzten Jahren zu uns gekommen sind. Zum Beispiel möchten wir Flüchtlingen, die nur eine Duldung besitzen und vor dem Stichtag 1. August 2022 in Deutschland registriert wurden, nicht straffällig geworden sind, ihren Lebensunterhalt ohne Sozialleistungen bestreiten, qualifizierte Sprachkenntnisse nachweisen und ihnen ein fester Arbeitsvertrag angeboten wird, eine dauerhafte Arbeitserlaubnis ermöglichen.“
Auf diese Weise möchte man sowohl den Flüchtlingen eine Perspektive und einen Anreiz zur Integration geben, die Kommunen entlasten als auch der heimischen Wirtschaft bei der Suche nach dringend benötigten Fach- und Arbeitskräften helfen, fasste Panske abschließend zusammen.